Frankfurter Zeitung

Keimzelle der Frankfurter Zeitung war ein Börsenblatt mit dem Namen Geschäftsbericht. Leopold Sonnemann änderte den Namen dieser Keimzelle am 21. Juli 1856 in Frankfurter Geschäftsbericht und kurze Zeit später erneut: Ab 27. August 1856 lautete der Zeitungstitel nun Frankfurter Handelszeitung. Doch nachdem ab Dezember 1858 auch politische Leitartikel in dem Blatt veröffentlicht wurden, erschien dem Mitverleger Leopold Sonnemann eine weitere Änderung des Titels angebracht: Ab 1. September 1859 lautete er Neue Frankfurter Zeitung / Frankfurter Handelszeitung.

Nach der Besetzung von Frankfurt/Main durch die Preußen – 1866 während des deutsch-österreichischen Krieges – was Sonnemann scharf verurteilte, musste er im August jenes Jahres nach Stuttgart fliehen und nannte sein jetzt dort herausgebrachtes Blatt Neue Deutsche Zeitung. Erst nach seiner Rückkehr ins preußisch gewordene Frankfurt erschien das Blatt ab dem ab dem 16. November 1866 unter dem klassisch gewordenen Titel Frankfurter Zeitung und Handelsblatt.

Bis zur Einstellung am 31. August 1943 – angeblich auf ausdrücklichen Befehl von Hitler, dem ein Essay im Feuilleton der FZ über Dietrich Eckart missfallen haben soll. Eine aus der Feder von Herbert Küsel stammende Beschreibung eines ziemlich verpfuschten Lebens des bereits verstorbenen früheren Chefredakteurs Eckart vom Völkischen Beobachter, zudem Freund und Mentor von Adolf Hitler. Am 23. März 1943 publiziert in der bei den Nazis ohnehin ungeliebten Frankfurter Zeitung, dem Tag von Eckarts nicht mehr erlebten 75. Geburtstag.

(hhb)

 

Quellen:

Die Gegenwart / Sonderheft 1856–1956 – Ein Jahrhundert Frankfurter Zeitung

Artikel von Prof. Dr. Martin Broszat aus dem Spiegel 22/1987 über Günther Gillessens Buch „Auf verlorenem Posten“

Artikel von Prof. Dr. Jürgen Wilke "Eine Insel der Freiheit"

 

Erstausgabe der Frankfurter Zeitung 1866

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50 Jahre Frankfurter Zeitung 1866-1906

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Essay von Herbert Küsel im Feuilleton der FZ über Dietrich Eckart, Chefredakteur des Völkischen Beobachters, zudem Freund und Mentor von Adolf Hitler.

Die zehn Jahre - 1933 bis 1943 von Benno Reifenberg erschienen in der Frankfurter Zeitung vom 29. Oktober 1956