Seinen Job verlor kürzlich ein italienischer Journalist, weil er offenbar eine falsche Frage stellte, die seinen Arbeitgeber erboste. Gabriele Nunziati, Brüssel-Korrespondent der Nachrichtenagentur Agenzia Nova, wollte Mitte Oktober in einer Pressekonferenz der Europäischen Kommission wissen: „Sie haben wiederholt gesagt, dass Russland für den Wiederaufbau der Ukraine aufkommen sollte. Sind Sie der Meinung, dass auch Israel für den Wiederaufbau des Gazastreifens aufkommen sollte, da es einen Großteil des Gazastreifens und dessen zivile Infrastruktur zerstört hat?“ Die Frage blieb unbeantwortet. Zwei Wochen danach war er seinen Job bei der italienischen Nachrichtenagentur los. Agenzia Nova teilte dazu mit, man habe die Zusammenarbeit mit dem Journalisten nicht wegen seiner Frage beendet, sondern weil er sich „nach wiederholten Erklärungen“ geweigert habe zu akzeptieren, „dass man eine Nachrichtenagentur nicht dazu benutzen kann, die eigene politische Linie durchzusetzen“. (hk)
Süddeutsche Zeitung: Eine „technisch falsche“ Frage
taz: Falsche Frage – und schon ist der Job weg
Kurier: Gaza-Konflikt: Journalist stellt Frage über Israel – und wird entlassen