Gewalt und Willkür gegen Reporter nimmt zu

Von einem wütenden Mob wurde der französische Foto-Reporter Corentin Fohlen in Paris verprügelt, weil er am 30. Juni während der Unruhen in der französischen Hauptstadt Bilder für die Zeitung „Libération" machte, die die teils ungeheueren Verwüstungen zeigten. Er berichtet, dass ihm Kamera und Helm entrissen worden seien. Nicht nur protestierende Massen werden im Zusammenhang mit unliebsamer Berichterstattung weltweit immer aggressiver, vor allem sind es Staaten, die die Pressefreiheit zunehmend einschränken. So berichtet die Organisation Reporter ohne Grenze (RoG), dass 83 Medienschaffende in der ersten Jahreshälfte 2023 zwischenzeitlich inhaftiert wurden. 33 von ihnen würden immer noch im Gefängnis sitzen. Damit steigt die Zahl der Journalistinnen und Journalisten, die weltweit im Gefängnis sitzen, auf 556. In keinem Land sind mehr inhaftiert als in China, derzeit mindestens 100. Rigoros griffen die Behörden auch im Iran, in Belarus und der Türkei durch. Freigelassen wurden seit Jahresbeginn weltweit 124 Medienschaffende. Diese Zahl umfasst sowohl Fälle, die schon vor 2023 inhaftiert waren, als auch einige der 83 Reporter, die seit Jahresbeginn hinter Gittern sitzen. Den schlimmen Trend prangert auch die evangelische Kirche an. Die Auslandsbischöfin Petra Bosse-Huber hat zur Verteidigung der weltweiten Pressefreiheit aufgerufen: „Freie Medien sind das Fundament von Freiheit und Demokratie“, sagte sie. (hk)

 

Süddeutsche Zeitung: Pressefreiheit in Frankreich - Das eine Foto zu viel

Reporter ohne Grenzen: Mehr als 550 Journalisten in Haft

evangelisch.de: Auslandsbischöfin beklagt Verfolgung von Journalisten