Johannes Oswald, als Journalist unter seinem Pseudonym Hans Huffzky bekannt geworden, wurde am 3. April 1913 in Hamburg geboren. Da sein Vater früh starb, musste die Mutter ihre Familie als Büdnerin mit Gemüsehandel durchbringen. Unter dem Pseudonym Hans Huffzky publizierte er schon als Schüler Reiseberichte von seinen Fahrten mit der Bündischen Jugend nach Bulgarien oder Schweden. Daraus entstanden sogar kleine Bücher – seine Reise-Erlebnisse veröffentlichte er aber auch in verschiedenen Zeitungen.
Nach dem Abitur absolvierte er ein Volontariat beim Frankfurter Societäts-Verlag und wurde anschließend von der Frankfurter Zeitung fest angestellt. Nebenbei schrieb er noch für Die neueste Zeitung, dem Massenblatt des Societätsverlags. 1933 wechselte er in die Berliner Redaktion der Frankfurter Zeitung. Damals ließ er den unter Schreibverbot stehenden jüdischen Kollegen Heinz Berggrün unter seinem Namen schreiben und überließ ihm die Honorare dafür.
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Ab 1937 arbeitete er als freischaffender Journalist und verfasste Beiträge für Medien, die nicht zur NS-Presse gehörten – für das Berliner Tageblatt und Handelszeitung, für die Leipziger Neuesten Nachrichten und für die Frauenzeitschriften Die Dame, Hella und Die junge Dame. Sowie gelegentlich für den Rundfunk.
1937 hatte John Jahr sen. Die junge Dame erworben und machte Hans Huffzky 1939 zum Chefredakteur, damals hieß das Hauptschriftleiter. Das blieb er, bis er im folgenden Jahr zur Wehrmacht eingezogen wurde. Im Impressum wurde er weiterhin geführt, bis Die junge Dame am 1. April 1943 kriegsbedingt eingestellt werden musste.
Beim Militär wurde Huffzky als Kriegsberichterstatter zu einer Propaganda-Kompanie versetzt und von 1942 bis 1944 Hauptschriftleiter einer Armeezeitung. Auch dort versuchte er sich soweit wie möglich der kruden Wehrmachtspropaganda zu entziehen und verfasste launige Artikel über Kameradschaft und gemeinsame Erlebnisse unter Soldaten. Möglichst also keine politischen Wertungen - Kritik wäre angesichts der vorherrschenden Zensur ohnehin nicht möglich gewesen.
Nach dem Krieg begann er wieder als freiberuflicher Journalist für den NWDR und verschiedene Verlage. Bis ihn John Jahr 1947 als Chefredakteur zur Constanze holte, die Jahr damals gemeinsam mit Axel Springer herausgeben wollte. Huffzky engagierte mehrere ehemalige Kollegen aus der früheren Redaktion Die junge Dame; sie machten aus der neuen Frauenzeitschrift schnell einen Erfolg. Obwohl er immer wieder Schmutz- und Schund-Vorwürfen von zumeist katholischen Würdenträgern entgegentreten musste - wegen angeblicher Verletzung des sittlichen Empfindens durch zu freizügige Frauenfotos, etwa in anstößigen Badeanzügen. Vor Gericht wurden diese Anschuldigungen regelmäßig abgeschmettert, die oft aus der Umgebung von Münster kamen. Worüber damals gespottet wurde: „Und der Herr sprach: ‚Es werde Licht!’ Und es ward Licht – nur in Paderborn und Münster nicht!“
Zehn Jahre später, im Jahr 1957, verließ Huffzky die Constanze und widmete sich der gerade vom Constanze-Verlag übernommenen Brigitte, nicht als Chefredakteur – das war Peter Brasch - sondern als verlegerischer Berater. Brigitte sollte sich gezielt an jüngere Leserinnen wenden.
Hans Huffzky verstand sich von da an als Blattmacher und Produktentwickler. 1964 entwickelte er die Petra – die Frauenzeitschrift ohnegleichen als monatliches Frauen-Magazin, das nach erfolgreichem Start im Constanze-Verlag 1969 an den Jahreszeiten-Verlag verkauft und dort mit Moderne Frau zusammengelegt wurde.
Hans Huffzky hat es immer wieder verstanden, erfolgreiche Frauentitel unterschiedlichster Couleur für verschiedene Zielgruppen zu kreieren. War er also ein begnadeter Frauenversteher? Bei einer Veranstaltung mit Anzeigenkunden antwortete er auf die Frage, warum denn die Redaktionen von Frauenzeitschriften von Männern geführt würden: „Ja meinen Sie wirklich, die Zeitschrift ‚Wild und Hund’ müsse von einem Hund geleitet werden?“
Huffzky aber war ein Menschenfänger, oder wie man heute sagen würde, ein Talent-Scout. Er entdeckte und förderte unter anderen die junge Fotografin Inge Schönthal, besser bekannt als Inge Feltrinelli. Sie bezeichnete ihn in einem SZ-Interview als ihren Professor Higgins.
Politisch stand Huffzky nach dem Zweiten Weltkrieg deutlich links. Schon in den 50er Jahren unterstützte er Klaus Rainer Röhl und dessen linkes Polit-Magazin konkret.
Hans Huffzky starb am 5. Dezember 1978 in Hamburg.
(hhb