Axel Eggebrecht wurde am 10. Januar 1899 in Leipzig als Sohn eines Mediziners geboren. Er besuchte die Thomas-Schule. Nach dem Abitur meldete er sich als Kriegsfreiwilliger und wurde schwer verwundet.
Nach dem 1. Weltkrieg studierte er in seiner Heimatstadt und später in Kiel Germanistik, Philosophie und Psychologie. 1920 brach er sein Studium ab. Nachdem er sich zunächst nationalistischen Verbänden zugewandt und am Kapp-Putsch teilgenommen hatte, brach er mit den Rechten und war von 1920 bis 1925 Mitglied der KPD. In Berlin arbeitete er als Packer und Bote im linken „Malik-Verlag“. Nach zwei Moskau-Reisen 1923 und 1924 trat er aus der Kommunistischen Partei aus. Er war nun als Journalist tätig und schrieb für die „Weltbühne“ und die „Literarische Welt“ und arbeitete als Dramaturg für die UFA.
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Anfang der 30er Jahre äußerte er sich kritisch zu Adolf Hitler und Nationalsozialisten und kam deshalb im Mai 1933 für mehrere Monate ins Konzentrationslager Hainewalde. Nach seiner Entlassung schrieb er unter Pseudonym zahlreiche Drehbücher, etwa „Bel Ami“ (1939) oder „Anuschka“ und „Wiener Blut“ (1942). Im März 1945 flüchtete Eggebrecht aus Berlin nach Schleswig-Holstein und wurde nach Kriegsende als Redakteur bei „Radio Hamburg“ angestellt. Wenig später berichtete er für den inzwischen von der britischen Militärregierung gegründeten NWDR über den Bergen-Belsen-Prozess in Lüneburg, unterrichtete an der NWDR-Rundfunkschule und wurde Leiter der Innenpolitik Wort, er war ein Pionier des Radio-Features.
Nach einem radiopolitischen Streit verließ Eggebrecht im Mai 1949 den NWDR und arbeitete als freier Autor und Journalist. So berichtete er von 1963 bis 1965 über den Frankfurter Auschwitz-Prozess. Außerdem übernahm er 1963 die Leitung des NDR-Nachwuchsstudios und war aktiver Kommentator für den NDR, bis 1972 wurden unter dem Titel „Axel Eggebrecht spricht“ nahezu 300 Kommentare gesendet.
Axel Eggebrecht war Mitglied des PEN. Er selbst bezeichnete sich als „Wahrheitssucher, Wahrheitskenner, Wahrheitsverfechter“ in der Nachfolge von ► Kurt Tucholsky, und ► Carl von Ossietzky. Er wurde vielfach ausgezeichnet und wurde 1976 Ehrensenator der Universität Hamburg.
Axel Eggebrecht starb am 14. Juli 1991 an den Folgen eines Sturzes in Hamburg.
(hhb)
Axel Eggebrecht und das NDR "Nachwuchsstudio"