Der Hugenberg-Konzern war eine nationalkonservative Mediengruppe mit Sitz in Berlin. Er entstand 1916 durch die Übernahme des in finanzielle Schwierigkeiten geratenen Scherl-Verlags zunächst durch den von Alfred Hugenberg ins Leben gerufenen „Deutschen Verlagsverein“. Dieser entschuldete die dem Scherl-Verlag übergestülpte Holding „Deutscher Verlagsverbund“, auch mit finanzieller Unterstützung des preußischen Innenministeriums. Hugenberg übernahm 1916 den Vorsitz in der ehemaligen Scherl-Gruppe.
Ebenfalls in 1916 gründete Alfred Hugenberg die „Ala Allgemeine Anzeigen GmbH“, um ähnlich wie Mosse an der Vermittlung von Anzeigen für Zeitungen und Zeitschriften zu partizipieren. Um dieses Ziel zu erreichen, erwarb Hugenberg im Jahr darauf die Mehrheiten an den beiden Annoncen-Expeditionen „Haasenstein & Vogler“ sowie „Daube & Co.“ und vereinigte beide mit seiner „Ala“ zum größten Anzeigen-Mittler.
Über zwei Zeitungsbanken, die „Alterum Kredit AG“ und die „Mutuum Darlehens-AG“, vergab Hugenberg Kredite an Zeitungen oder beteiligte sich an ihnen.
Und über den Materndienst „WiPro Wirtschaftsstelle der Provinzpresse“ versorgte er zahlreiche Regional- und Provinz-Zeitungen mit politischen und Wirtschaftsnachrichten, die sich dadurch eigene Redakteure und Reporter ersparen konnten. Nach der Inflation um das Jahr 1923 erweiterte er diese Materndienste durch Leitartikel, allgemeine Nachrichten, Sportberichte oder Fortsetzungsromane.
Sein Kundenstamm umfasste Ende der 20er Jahre rund 1.600 Zeitungen, die er mit vor allem national-konservativ gefärbten Inhalten zum Abdruck versorgte.
Zusätzlich zu den ihm bereits gehörenden Scherl-Blättern war der Hugenberg-Konzern nach und nach an u.a. diesen Zeitungen beteiligt: