Heinz Edelmann war ein Grafik-Designer, Illustrator und Trickfilmzeichner. Er war Mitgestalter der Jugendzeitschrift Twen und des FAZ-Magazins, arbeitete aber auch für Zeitschriften wie CAPITAL, pardon, Playboy oder Schule. Außerdem gab er tausenden Büchern ihr grafisches und typografisches Gesicht und schuf zahllose Plakate fürs Theater, den Film oder den WDR. Sehr bekannt geworden ist er als Schöpfer des Beatle-Kultfilms „Yellow Submarine“.
Geboren wurde Heinz Edelmann in der Tschechoslowakei – am 20. Juni 1934 im nordböhmischen Aussig an der Elbe (heute Usti nad Labem). 1947 wurde seine Familie von dort vertrieben und lebte dann in Neustadt an der Aisch.
Von 1953 bis 1958 studierte er an der Kunstakademie in Düsseldorf bei Otto Coester und wurde anschließend als freiberuflicher Grafiker tätig. Damals zeichnete er unter anderem Karikaturen für die FAZ Frankfurter Allgemeine Zeitung. Ab 1961 begann seine Zusammenarbeit mit Willy Fleckhaus für den twen. Gemeinsam erneuerten sie das Erscheinungsbild der Jugendzeitschrift und machten aus ihr das stilbildende Kult-Magazin jener Jahre. Diese Zusammenarbeit dauerte bis 1969.
In den Jahren 1967/68 begann Edelmann an dem Film „Yellow Submarine“ zu arbeiten, als Art-Direktor der Filmanimations-Firma TV Cartoons in London. Er entwarf die Figuren und Szenerien für den Trickfilm – in einem ganz anderen Stil als von Disney gewohnt.
„Yellow Submarine“ entstand in gut elf Monaten und trug kräftig dazu bei, die Beatles international noch bekannter zu machen. Uraufgeführt wurde er am 17. Juni 1968 in London. In der Filmbesprechung der Times hieß es damals: „Der Film Yellow Submarine bombardiert die Zuschauer mit einer Abfolge optischer Effekte, die manchmal schön, manchmal scheußlich, aber immer augenblicklich eindrucksvoll sind.“
Als er seine Ideen für weitere Zeichentrickfilme nicht durchsetzen konnte, zog Edelmann 1970 nach Holland und begann für Klett-Cotta, Fischer, Carl Hanser, Luchterhand u. a. Buchumschläge sowie Film- und Theaterplakate zu entwerfen.
Außerdem illustrierte er Kinderbuchklassiker wie „Der Wind in den Weiden“ von Kenneth Grahames und gestaltete Schallplatten-Cover.
Mit diesen Arbeiten hat Heinz Edelmann das internationale Grafik-Design der 60er und 70er Jahre stilbildend beeinflusst, vor allem durch seine farbenprächtigen, psychedelischen Illustrationen.
Ab 1986 lehrte er dann an verschiedenen Universitäten, Kunsthochschulen und Werkschulen: bis 1999 als Professor für Illustration an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und zwischendurch auch an den Werkkunstschulen in Düsseldorf und Köln.
Heinz Edelmann – seit 1982 Ehrenmitglied des ADC Art Directors Club – starb am 21. Juli 2009 im Alter von 75 Jahren in Stuttgart.
(hhb)
Quellen:
Bücher:
Das Buch der Bücher – The Book of Books /Klett.Cotta 1997 (eine Sammlung mit Buchumschlägen und Grafiken von Heinz Edelmann)